Ausbildung

An die Mitglieder der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehren werden hohe Anforderungen gestellt. Hilfsbedürftige erwarten von der Feuerwehr und anderen Rettungsorganisationen im Notfall professionelle Hilfe. Diese Erwartungshaltung bleibt bestehen, unabhängig ob die Helfer haupt- oder ehrenamtlich tätig sind. Im gesamten Landkreis Northeim sind übrigens ausschließlich freiwillige Feuerwehrangehörige tätig. Die nächste Berufsfeuerwehr befindet sich in Göttingen. Nur in Ausnahmefällen unterstützt die Berufsfeuerwehr bei Einsätzen im Landkreis Northeim mit Sonderfahrzeugen, wie beispielsweise einer Drehleiter.

Um für alle Fälle vorbereitet zu sein, bedarf es im modernen Brandschutzwesen einer intensiven Ausbildung. Diese Ausbildung erhalten die Feuerwehrangehörigen auf unterschiedlichen Lehrgängen und Ausbildungsveranstaltungen. Diese so erworbenen Kenntnisse werden dann im Rahmen der Standortausbildung vertieft und ggf. an andere Feuerwehrmitglieder weitergegeben.

Die Grundlagen für Tätigkeiten im Feuerwehrdienst werden den Feuerwehrangehörigen auf unterschiedlichen Lehrgängen auf Landkreisebene vermittelt. Hier finden regelmäßig Grundlagenlehrgänge im Bereich der Truppmann-Ausbildung (grundlegend für alle Feuerwehrmitglieder), der Sprechfunkausbildung, der Atemschutzausbildung und der Maschinistenausbildung statt. Außerdem werden durch die Kreisfeuerwehr einige Weiterführende Lehrgänge zur Absturzsicherung und zum Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern angeboten.

Zur realitätsnahen Ausbildung von Feuerwehrmitgliedern unterhält die Kreisfeuerwehr Northeim am Standort Bad Gandersheim weiterhin eine Wärmegewöhnungsanlage sowie einen Simulator für LKW-Unfälle. In der Wärmegewöhnungsanlage können Atemschutzgeräteträger den Ernstfall mit echtem Feuer trainieren, was in dieser Form im Rahmen der Standortausbildung nicht möglich ist. Da es für Feuerwehren sehr schwierig ist alte LKW-Zugmaschinen für Übungszwecke zu erhalten, kann zur Übung von LKW-Unfällen der Simulator genutzt werden. An diesem Simulator können mittels der hydraulischen Rettungsgeräte reale Schnitte gesetzt werden. Durch das einfache Ersetzen solcher Soll-Schnittstellen durch neues Material kann der Simulator beliebig oft eingesetzt werden. 

Die Führungskräfte der Feuerwehren werden an der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (kurz: NABK) in Celle und Loy (bei Oldenburg) ausgebildet. In aufeinander aufbauenden ein- bis zweiwöchigen Ausbildungslehrgängen werden Grundlagen der Einsatztaktik, Gefahrenlehre und Führungsarbeit vermittelt. Führungskräfte können so nacheinander die Lehrgänge Truppführer, Gruppenführer, Zugführer und Verbandsführer absolvieren und lernen dabei kleine Einheiten mit zwei oder drei Feuerwehrangehörigen bis hin zu Verbänden mit über hundert Feuerwehrangehörigen zu führen. Erweitert wird das Ausbildungsangebot dieser Bildungseinrichtung durch weitere Spezialisierungslehrgänge beispielsweise im Bereich der technischen Hilfeleistung, von ABC-Einsätzen und der Jugendarbeit.

Die Ausbildung spezieller Fachthemen oder zur Multiplikatorenschulung findet häufig durch externe Dozenten statt. Hier werden Feuerwehrmitglieder beispielsweise zu Seminaren im Bereich der Unfallrettung oder der Öffnung verschlossener Gebäudetüren geschickt.