Umweltfeuerwehr

Bereits seit vielen Jahrzehnten ist der Schutz der Umwelt eine wichtige Aufgabe der Feuerwehren. Hierfür werden unterschiedlichste Gerätschaften und Ausrüstungsgegenstände bereitgehalten, um Schäden von Menschen, Tieren und der Umwelt durch gefährliche Stoffe einzugrenzen oder auszuschließen. Insbesondere die Ölschadensbekämpfung ist, zumindest als kleinere Ölspuren, zum Einsatzalltag aller Feuerwehren geworden. Durch die immer höheren Erwartungen an die Feuerwehren im Bereich des Umweltschutzes und des steigenden Bedarfes an Fachwissen im Umgang mit gefährlichen Stoffen wurde die Feuerwehrbereitschaft 4 (FB 4) als spezialisierte Einheit für ABC-Einsätze im Jahr 1986 gegründet. Das Akronym ABC steht in diesem Kontext zusammenfassend für atomare, biologische oder chemische Gefahrenlagen. In neuerer Zeit wird anstatt des Akronyms ABC häufig CBRN (chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren) verwendet, welches die atomaren Gefahren tiefergehend unterscheidet.

Die Feuerwehrbereitschaft 4 ist in drei Züge aufgeteilt. Der erste Zug übernimmt Aufgaben im Bereich der Wasserrettung. Hierfür verfügt die FB 4 über speziell ausgebildete Feuerwehrtaucher, welche auch zu Einsätzen weit über die Northeimer Kreisgrenzen hinaus alarmiert werden. Der zweite Zug ist mit dem Chemie- und Strahlenschutz beauftragt. Zu diesem Aufgabenspektrum gehört sowohl die Detektion entsprechender gefährlicher Stoffe sowie die Bergung und Sicherstellung solcher Stoffe. Ebenfalls mit dem Messen gefährlicher Stoffe ist der dritte Zug beauftragt. Zusätzlich hat dieser ABC-Zug die Aufgabe die Dekontamination von Personen, Verletzten, Gerätschaften, Fahrzeugen und Flächen sicherzustellen. Durch dieses Aufgabenspektrum hat sich bereits schnell die alternative Bezeichnung Umweltfeuerwehr für die Feuerwehrbereitschaft 4 ergeben.

Ursprünglich zum Eigenschutz der Mitglieder der Feuerwehrbereitschaft 4 im Einsatzfall ist ebenfalls eine Arztgruppe der Umweltfeuerwehr zugeordnet. Die Mitglieder der Arztgruppe verfügen über eine notfallmedizinische Ausbildung (Ärzte, Rettungsassistenten/Notfallsanitäter) und verfügen über ein eigenes Notarzteinsatzfahrzeug (kurz: NEF). Dieses Fahrzeug wird ebenfalls für reguläre rettungsdienstliche Einsätze im Landkreis Northeim alarmiert. Eine solche Einsatzsituation ergibt sich, wenn die NEFs des Deutschen Roten Kreuzes bereits im Einsatz sind und auch keine anderen Notarztzubringer aus Nachbarlandkreisen zeitnah zur Verfügung stehen. In diesem Fall arbeiten die Mitglieder der Arztgruppe mit einem Rettungswagen des Regelrettungsdienstes zusammen und stellen die gesamte medizinische Versorgung des Patienten sicher.

Aktuell sind rund 100 Feuerwehrangehörige Mitglied der Umweltfeuerwehr und versehen dort ihren Dienst parallel zur Tätigkeit in den jeweiligen Ortsfeuerwehren. Weitere Informationen zur Umweltfeuerwehr erhalten Sie unter www.umweltfeuerwehr.de.