Die Feuerwehren sind heutzutage einer Reihe von Gefahren im Einsatzdienst ausgesetzt. Um sich vor diesen Gefahren zu schützen, erhält jeder Feuerwehrangehörige eine persönliche Schutzausrüstung (kurz: PSA) vom Träger der Feuerwehr gestellt. Sofern es erforderlich ist, wird diese PSA durch weitere Schutzausrüstung ergänzt.
Jedes Feuerwehrmitglied erhält die persönliche Schutzausrüstung bestehend aus einer Feuerwehrjacke und -hose, Helm, Handschuhe und Stiefel. Atemschutzgeräteträger werden zusätzlich mit einer Feuerwehrüberjacke, -hose, Flammschutzhaube und speziellen Handschuhen ausgerüstet.
Die Feuerwehrjacke auf Basis der HuPF 3 (Herstellungs- und Prüfungsbeschreibung für eine universelle Feuerwehrschutzkleidung) wird jedem Feuerwehrangehörigen zur Verfügung gestellt. Diese Jacke schützt die Einsatzkräfte vor üblichen mechanischen Gefahren an den Einsatzstellen. Auch ein bedingter Witterungsschutz ist gegeben. Auch wenn die Jacke aus 100% Baumwolle besteht, ist nur ein geringer Flammen- und Wärmeschutz vorhanden. Aus diesem Grund darf die Jacke nicht im Innenangriff getragen werden. Die Feuerwehrjacke nach HuPF 3 bietet sich daher besonders für technische Hilfeleistungen an.
Die Jacke wird in Moringen sowohl in einer orangenen Ausführung getragen, als auch in Schwarz. Die unterschiedliche Farbgebung hat keinerlei Bedeutung, sie rührt lediglich aus einer Normänderung. Aus Kostengründen wurde darauf verzichtet die gesamte Wehr mit entsprechend schwarzen Jacken neu auszustatten.
Da die Feuerwehrjacke nur schlecht vor Flammen und Wärme schützt, tragen die Atemschutzgeräteträger Überjacken, welche in der Europanorm DIN EN 469 genormt sind. Weitere Anforderungen an die Jacke werden in der HuPF 1 geregelt.
Wie die bereits erwähnte einfache Feuerwehrjacke wird auch die Überjacke in mehreren Varianten in Moringen getragen. Neben der Textiltechnologie und der Reflexbestreifung unterscheiden sich die einzelnen Varianten optisch vor allem in der Farbe. Aber auch hier hat die orange oder schwarz Färbung keinerlei Bedeutung. Die Schutzwirkung der Überjacke, welche aus einer speziellen Nomexfaser gefertigt wird, besteht aus Luftpolstern. Diese Luftpolster entstehen durch mehrlagige Textilschichten und das Futter der Jacke.
Wie auch die Feuerwehrjacke, so besteht auch die Feuerwehrhose in der Regel aus 100% Baumwolle. Generelle Anforderungen an diese Hose werden in der HuPF 3 geregelt. Aufgrund der schlechten Schutzwirkung gegen Flammen und Wärme, wird diese Hose nicht von den Atemschutzgeräteträgern bei der Brandbekämpfung in Gebäuden getragen.
Die in Moringen getragenen Überhosen nach der DIN EN 469 und HuPF 4b bieten einen besseren Schutz vor Wärme und Flammen, als es die normale Feuerwehrhose tut. Diese aus Nomex gefertigte Hose erreicht seine Schutzwirkung auf Basis des gleichen Prinzips wie auch die Überjacke. Luftpolster, welche durch den mehrlagigen Aufbau der Hose entstehen, isolieren den Träger von der Umgebungswärme.
Jeder Feuerwehrangehörige trägt im Einsatz- und Übungsdienst einen Feuerwehrhelm, um sich vor umherfliegenden Teilen und herabstürzenden Gegenständen zu schützen. Diese Helme bestehen je nach Modell entweder aus Aluminium oder aus verschiedenen Kunststoffen und Harzen. Die Helme sind mit einer phosphoreszierenden nachleuchtenden Schicht lackiert, um die Sichtbarkeit im Einsatz zu verbessern.
Weiterhin werden seitlich an den Helm Qualifikationskennzeichnungen für Gruppen-, Zug-, Verbands- und Stabsführer in Form von roten Streifen oder Kreisen angebracht.
Ein Visier, welches entweder am Helm angebracht wird, oder bei modernen Helmen darin integriert ist, schützt das Gesicht des Trägers vor mechanischen Einwirkungen. Auch kann so der Träger sein Gesicht bedingt vor Wärmestrahlung schützen.
Damit keine - teilweise heißen - Teile in den Nacken des Feuerwehrangehörigen fallen können, ist am Helm ein Nackenschutz angebracht. Teilweise ist dieser Nackenschutz in Form eines sog. Hollandtuches vorhanden. Dieses Tuch lässt sich wie ein Schal um den Hals verschließen, um einen besseren Schutz zu erzielen.
Die Feuerwehrstiefel sind in der DIN EN 15090 genormt. Diese Stiefel bieten vielfältigen Schutz für die Füße des Trägers. So verfügen alle Stiefel über eine Stahlkappe, um die Zehen zu schützen. Weiterhin ist die Schuhsohle durchtritt- und rutschsicher. Auch ein gewisser Schutz vor elektrischem Durchschlag oder Chemikalien wird geboten.
Vor vielen Jahren waren als Feuerwehrstiefel in erster Linie ausschließlich gelbe Schutzstiefel aus Gummi im Einsatz. Jedoch werden diese Stiefel seit einigen Jahren in der Stützpunktfeuerwehr Moringen nicht mehr getragen. Stattdessen wird auf Modelle aus Leder zurückgegriffen, da diese dem Träger einen erhöhten Komfort bieten, besonders was das Fußklima betrifft. Diese Stiefel existieren in zwei verschiedenen Hauptausführungen. Zum einen als klassischen Schaftstiefel, welcher einem normalen Gummistiefel von der Konstruktion her ähnelt. Die weiterhin verwendeten Schnürstiefel sitzen besser am Fuß des Trägers. Um im Einsatzfall die Stiefel jedoch nicht Schnüren zu müssen, ist ein Schließmechanismus mittels Reißverschluss verbaut.
Im Feuerwehrdienst werden unterschiedliche Handschuhvarianten genutzt. Für Brandeinsätze werden spezielle Handschuhe aus Nomex oder Elchleder getragen. Sie haben sehr gute Wärmeisolationseigenschaften. Außerdem schrumpfen diese Handschuhe bei Beflammung nicht. Ein solches Schrumpfen tritt jedoch bei alten Lederhandschuhen auf und gefährdet den Träger. Außerdem bieten diese Handschuhe grundlegenden Schutz vor mechanischen Gefahren, wie Schnitte und Stiche.
Aufgrund der Wärmeisolation ist jedoch das Tastgefühl in den Handschuhen stark eingeschränkt.
Bei den restlichen Arbeiten treten in erster Linie mechanische Beanspruchungen auf. Hierfür werden Handschuhe getragen, welche sehr gute Schutzeigenschaften vor mechanischen Einwirkungen aufweisen, als auch ein sehr gutes Tastgefühl besitzen.
Die Flammschutzhaube besteht aus ein bis drei Stofflagen aus Nomex- und Aramidgewebe. Jeder Atemschutzgeräteträger besitzt eine solche Haube. Sie dient zum Schutz vor Beflammung für die Gesichtspartien, welche nicht von der Atemschutzmaske verdeckt sind. Außerdem werden die Ohren und der Halsansatz vor Flammen und Wärmeeinwirkung im Innenangriff geschützt.
Die erweiterte persönliche Schutzausrüstung wird im Bedarfsfall von den Feuerwehrmitgliedern getragen. Im Gegensatz zur persönlichen Schutzausrüstung sind die Gegenstände der erweiterten persönlichen Schutzausrüstung nicht individuell zugeordnet, sondern werden (mehrfach) auf den Einsatzfahrzeugen mitgeführt.
Der Feuerwehrhaltegurt ist Bestandteil der Absturzsicherung. Bei der Absturzsicherung durch Zurückhalten dient dazu seinen Träger von einer Absturzkante fernzuhalten. Hierfür wird mittels einer Leine der Bewegungsradius des Trägers eingegrenzt, ähnlich der Kette eines Hofhundes. Mit einer unter Spannung stehenden, von oben geführten Feuerwehrleine kann eine Absturzsicherung durch Halten erfolgen. Weiterhin sind am Feuerwehrhaltegurt Werkzeuge wie das Feuerwehrbeil angebracht.
Zur Kennzeichnung von Führungskräften im Einsatz werden farbige Überwurfwesten gemäß der Verordnung über die kommunalen Feuerwehren verwendet. Diese Verordnung sieht eine gelbe Kennzeichnungsweste für den Einsatzleiter vor. Einsatzabschnittsleiter werden mit weißen Westen gekennzeichnet. Rote Westen kennzeichnen die Gruppenführer. Zusätzlich wird die zugangsbezogene Atemschutzüberwachung mit einer schwarz/weiß-karierten Weste gekennzeichnet.