Fahrzeugbeschreibung

Der Einsatzleitwagen 1 (kurz: ELW 1) ist ein sehr wichtiges Führungsmittel für den Einsatzleiter. Mit dem ELW wird vor allem die umfangreiche Kommunikation zwischen den Einsatzkräften sowie mit der Leitstelle durchgeführt und organisiert. Abhängig von der Situation am Einsatzort können bei mittleren und größeren Einsätzen mehrere dutzend Feuerwehrangehörige sowie Mitglieder anderer Hilfsorganisationen an der Einsatzstelle tätig sein. Entsprechend hoch ist der Kommunikationsbedarf zur Koordinierung aller Helfer. Des Weiteren ist es erforderlich das Einsatzgeschehen und wichtige Entscheidungen zu dokumentieren. Hierdurch wird ein Mindestmaß an Rechtssicherheit ermöglicht. Auch können dadurch Einsatznachbesprechungen vereinfacht werden. 
Zur eigentlichen Planungen von Einsätzen bzw. zur Entscheidungsfindung für Einsatzmaßnahmen sind die Führungskräfte der Feuerwehr teilweise auf zusätzliche Informationen angewiesen. Bei diesen Informationen kann es sich zum Beispiel um Gebäudegrundrisse oder Daten zu chemischen Stoffen handeln. Solche Datensammlungen werden ebenfalls im Einsatzleitwagen an die Einsatzstelle geführt.

Um die Aufgaben der Organisation, Dokumentation und Leitung von Einsätzen zu ermöglichen, ist der Einsatzleitwagen als kleines rollendes Büro ausgestattet. Zur Kommunikation mit anderen Einsatzkräften sowie mit der Rettungsleitstelle in Northeim sind zwei digitale Fahrzeugfunkgeräte (MRT; engl. mobile radio terminal) verbaut. Außerdem werden mehrere digitale Handfunkgeräte (HRT; engl. handheld radio terminal) mitgeführt. Ebenfalls steht ein Mobiltelefon zur Verfügung.
Für die Koordination und Planung des Einsatzes stehen außerdem unterschiedliche Materialien zur Erstellung einer Lagekarte und eines Einsatztagebuchs bereit. Weiterhin verfügt der ELW I über ein Notebook mit einer umfangreichen Datenbank über das Wassernetz sowie Objekt- und Feuerwehralarmpläne. Für den Einsatzleiter steht zudem eine zweite Wärmebildkamera und für die Einsatzdokumentation eine Digitalkamera zur Verfügung. 

Im Alarmfall rückt der ELW in der Regel als erstes Fahrzeug mit dem Einsatzleiter aus. Der ELW I wird innerhalb des Stadtgebietes ab der Alarmstufe Brand 2 automatisch mit alarmiert. Zum Betrieb des Fahrzeugs als Einsatzleitwagen im Rahmen größerer Einsätze, wird die Besatzung den Erfordernissen entsprechend verstärkt. Bei Großschadenslagen kann außerdem auf die technische Einsatzleitung (kurz: TEL) der Kreisfeuerwehr Northeim zurückgegriffen werden. In der TEL sind mehrere Einsatzleitfahrzeuge eingesetzt, welche jeweils ein unterschiedliches Aufgabenspektrum abdecken.

Fahrzeuginfo

Besatzung Gruppe (1:8)
Funkrufname Florian Northeim 27-11-10
Baujahr 2014
Fahrgestell Opel Movano L2H2
Aufbau Wagener Technik GmbH
Leistung 74 kW (101 PS)
Hubraum 2.299 ccm
Maße (LxBxH) 5.548 x 2.070 x 2.690 mm
Getriebe manuelles Schaltgetriebe
zulässige Gesamtmasse 3,5 t

Geräteraum rückseitig

Im Rückseitigen Geräteraum des Einsatzleitwagens werden unterschiedliche Ausrüstungsgegenstände und Materialien zum Betrieb des Fahrzeugs mitgeführt. Hierzu zählen beispielsweise spezielle Gebäudeinformationen von öffentlichen Einrichtungen oder Industriebetrieben. In diesen Informationen sind die Gebäudegrundrisse hinterlegt. Ebenfalls können den Informationen Angaben über besondere Gefahren (gefährliche Stoffe, ...) entnommen werden. Auch enthalten diese Informationen Angaben über die Anzahl üblicherweise anwesender Personen. Weiterhin werden unterschiedliche Karten auf dem Fahrzeug mitgeführt. Hierzu gehören Stadt-, Hydranten- und Waldbrandeinsatzkarten sowie Pläne den den Positionen der Notfalltreffpunkte im Wald.

Zusätzlich werden auf dem Fahrzeug weitere Kennzeichnungswesten für Einsatzabschnittsleiter, Atemschutzüberwacher und anderer besonderer Einsatzfunktionen gelagert. Des Weiteren befinden sich im Fahrzeugheck diverse Handwerkzeuge für den Einsatz sowie Absperrmaterialien. Ein Gerätesatz Absturzsicherung vervollständigt die Ausrüstung. 

Innenraum

Die Arbeitsplätze der Funker befinden sich im Innenraum des Einsatzleitwagens. Die Kommunikation an der Einsatzstelle sowie mit der Leitstelle und nachrückenden Kräften kann hier über jeweils zwei digitale und analoge Funkgeräte erfolgen. Weiterhin dokumentieren die Funker wichtige Einsatzgeschehnisse in einem Protokoll. Hierdurch sind Ereignisse und Entscheidungen auch zur Einsatznachbereitung nachvollziehbar. Um zusätzliche elektronische Geräte (Notebook, Drucker, ...) im ELW zu betrieben, ist eine externe Spannungseinspeisung notwendig.

Des Weiteren kann sich der Einsatzleiter am Einsatzleitwagen über die aktuelle Lage informieren, auf die Datensammlung spezieller Gebäude zugreifen oder eine Lagebesprechung mit anderen Einheitsführern durchführen. Eine solche Lagebesprechung wird jedoch in der Regel nicht im Innenraum des Fahrzeugs durchgeführt, da ansonsten die Funkkommunikation erschwert werden würde.