Kommunikationssysteme der Feuerwehr

Feuerwehren sind 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für Sie erreichbar. Um im Ernstfall eine gute Zusammenarbeit zwischen allen beteiligten Kräften sicherstellen zu können, verfügen die Feuerwehren über verschiedene Alarmierungs- und Kommunikationssysteme.

Alarmierungssysteme

Die Zeiten, in welchen die Feuerwehren ausschließlich über Sirenen alarmiert wurden, sind schon lange vorbei. Diese Form der Alarmierung wird in Moringen mittlerweile lediglich bei Großeinsätzen oder Übungen genutzt. In der Regel werden heutzutage die Einsatzkräfte mittels stillen Alarmierungssystemen alarmiert.

Aufgrund des erweiterten Einsatzspektrums der Feuerwehren und dem damit verbundenen Anstieg der Einsatzzahlen, wurde die Einführung der stillen Alarmierung nötig, damit die Bevölkerung nicht unnötig durch die Sirenen gestört wird. Weiterhin hört man die Sirenen, abhängig von der Witterung, nur in einem Umkreis von wenigen hundert Metern.

Stille Alarmierung

Seit dem Sommer 2010 werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Moringen über digitale Meldeempfänger (kurz: DME) alarmiert. Die DME ersetzen die zuvor genutzten analogen Funkmeldeempfänger (kurz: FME). Die DME werden von den Feuerwehrmitgliedern Tag und Nacht mitgeführt, um im Falle eines Einsatzes durch ein lautes Alarmsignal informiert zu werden.

Derzeit werden digitale Meldeempfänger der Modelle Swissphone BOSS 910, Swissphone BOSS 915 und Swissphone BOSS 925 verwendet. Diese Geräte der DME Baustufe II sind in der Lage, den von der Leitstelle übermittelten Alarmtext in einem Display anzuzeigen. Dieser Alarmtext informiert über die wichtigsten Randinformationen zu dem Einsatz. Unter anderem können die Einsatzart und der Einsatzort der Mitteilung entnommen werden, aber auch weitere nützliche Informationen werden auf den Meldeempfänger gesendet.

Die digitale Alarmierung erfolgt im 2 m-Band. Dies ist ein elektromagnetisches Frequenzband mit einer vergleichsweise geringen Reichweite. Um die Reichweite zu vergrößern und somit den gesamten Landkreis abzudecken, wurden flächendeckend digitale Alarmumsetzer (kurz: DAU) installiert. Diese DAU greifen das Alarmierungssignal des Alarmgebers in der Leitstelle, bzw. eines vorgeschalteten anderen DAUs auf und verstärken dies. Die eigentliche Alarmierung erfolgt nach dem POCSAG-Protokoll. Dieses stellt für jede RIC (Radio Identification Code) vier Unteradressen zur Verfügung. Diese Unteradressen sind vergleichbar mit den einzelnen Schleifen aus der analogen Alarmierung.

Die folgende Tabelle soll den Aufbau einer beispielhaften RIC für den Brandeinsatz verdeutlichen:

Unteradresse Bezeichnung
1234567 A Brand I (Kleinbrand)
1234567 B Brand II (Mittelbrand)
1234567 C Brand III (Großbrand)
1234567 D Brand Y (Menschenleben in Gefahr)

Bei der Feuerwehr Moringen werden RICs für unterschiedliche Einsatzarten genutzt. So existieren RICs für Brandeinsätze oder technische Hilfeleistungen. Kleinsteinsätze werden ebenfalls über eine eigene RIC alarmiert.
Außerdem ist es möglich Führungskräfte individuell zu alarmieren. Auch ist eine RIC landkreisweit für den Probealarm vorgesehen.

Mitglieder besonderer überörtlicher Einheiten (Feuerwehrbereitschaften, Technische Einsatzleitung, Pressegruppen u. ä.) verfügen ebenfalls über entsprechende RICs auf ihren Meldern.

Sirenenalarmierung

In Großschadenslagen wird die Feuerwehr Moringen weiterhin über Sirenen alarmiert, um zusätzlich zu den Einsatzkräften, welche mit einem Meldeempfänger ausgerüstet sind, über weitere Feuerwehrmitglieder verfügen zu können. Diese Sirenen werden von der integrierten Leitstellen über das gleiche digitale Alarmverfahren ausgelöst, wie auch die oben beschriebenen Meldeempfänger. Im Einsatzfall, wie auch beim monatlichen Probealarm, heulen diese Sirenen insgesamt dreimal auf.

Fahrzeugkommunikation

Damit die Fahrzeuge der Feuerwehr untereinander kommunizieren können, bzw. auch mit der integrierten Leitstelle Northeim sprechen können, stehen digitale Funkgeräte zur Verfügung. Diese Funkgeräte sind auf jedem Feuerwehrfahrzeug fest eingebaut. Weiterhin werden auch einige mobile Funkgeräte vorgehalten. An beiden Funkgerättypen lässt sich der Funkkanal wechseln, sodass auch eine Kommunikation mit anderen Hilfsorganisationen als auch mit anderen Leitstellen möglich ist. Mit den Fahrzeugfunkgeräten und den mobilen Handfunkgeräten kann sowohl über das Funknetz gefunkt werden als auch im Rahmen der Einsatzstellenkommunikation. Weiterhin lassen sich Dateien (Dokumente, Fotos, ...) mit einsatzrelevanten Informationen zwischen Computern auf Einsatzleitfahrzeugen und der Leitstelle versenden. Auch ist der digitale BOS-Funk abhörsicher.

Einsatzstellenkommunikation

Für die Kommunikation innerhalb der Einsatzstelle werden digitale Funkgeräte als auch alte analoge Funkgeräte verwendet. Diese Funkgeräte haben nur eine begrenzte Reichweite, welche abhängig vom Geländeprofil eine Reichweite von wenigen hundert Meter bis hin zu zehn Kilometern haben.

Um die Bedienung der Funkgeräte insbesonders für Atemschutzgeräteträger zu vereinfachen, sind die meisten Funkgeräte mit Handmonophonen verbunden. Durch dieser Handmonophone kann das Funkgerät zur Kommunikation genutzt werden, obwohl es in der Brusttasche der Einsatzjacke verstaut ist.